Probiotika statt Antibiotika

Gute Bakterien gegen Entzündungen in der Mundhöhle

Der Zusammenhang zwischen bakteriellen Zahnbelägen (Plaque) und dem Auftreten von Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis ist wissenschaftlich gut untersucht. Je mehr Plaque, desto häufiger leiden Patienten unter entsprechenden Entzündungen in der Mundhöhle; das Zahnfleisch ist rot, geschwollen und blutet bei der zahnärztlichen Sondierung.

Aber nicht jeder Mensch mit Zahnbelägen ist gleichermaßen betroffen. Der Grund dafür liegt in der individuell unterschiedlichen Besiedlung der Schleimhaut der Mundhöhle mit „guten“ und krankmachenden, „schlechten“ Keimen. Der Bakterienmix wird als Biofilm bezeichnet.

Die guten Bakterien halten die schlechten in Schach und verhindern so deren Eindringen in die Schleimhaut und dadurch auch die Entzündungsprozesse. Kommt es zu einem Missverhältnis der Bakterien, geht die Schutzfunktion verloren. Falsche Ernährung und chronischer Stress können die schützende Schleimschicht schädigen und das Überhandnehmen der schlechten Keime auslösen.

Das heißt, in diesen Fällen reicht es nicht einfach aus, die Zähne regelmäßig und gründlich zu putzen, da die ungünstige Bakterienflora ursächlich für die Entzündungen verantwortlich ist.

Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle für den Behandlungserfolg

Um krankmachende Bakterien zu zerstören werden sehr häufig mit großem Erfolg Antibiotika eingesetzt. Allerdings werden dabei auch oft auch die guten Bakterien auf den Schleimhäuten, so auch im Darm, vernichtet oder dezimiert.

Im Falle einer Fehlbesiedlung mit Keimen in der Mundhöhle ist es daher meist erfolgversprechender, ein Milieu zu schaffen, das die Entwicklung der guten Bakterien fördert und dadurch den natürlichen Schutz der Schleimhäute wiederherstellt. Dies gelingt mit Probiotika.

Bei vielen Parodontitis-Patienten können Probiotika  (= für gute Bakterien) zur Linderung oder Heilung der Beschwerden mehr beitragen als Antibiotika (= gegen schlechte Bakterien).

Probiotika kennt fast jeder in Form von Joghurtzubereitungen mit Milchsäurebakterien, die positiven Einfluss auf die Darmgesundheit und die allgemeine Schleimhautgesundheit haben. Die Bakterienzubereitungen hemmen die Entwicklung der schlechten Keimflora und dämmen dadurch entzündliche Prozesse ein.

Der zahnärztliche Einsatz in Form von Kaugummis oder Lutschtabletten wird regelmäßig empfohlen, um eine Parodontitis in Schach zu halten bzw. zu lindern.

Da es einen engen Zusammenhang zwischen gesunder Darmflora und gesunder Mundflora gibt, hilft allerdings langfristig nur eine Umstellung der Ernährung, um das Risiko für Gingivitis und Parodontitis zu minimieren.

Wir empfehlen Ihnen gerne Spezialisten für Ernährungsberatung, um Sie bei der Behandlung von Parodontitis ganzheitlich zu unterstützen.

Ihr ZahnärzteTeam der MunichDent

Gute Bakterien helfen bei Parodontitis oft besser als Antibiotika

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Gute Bakterien helfen bei Parodontitis oft besser als Antibiotika