Wenn die Zähne nicht zusammenpassen
Immer mehr Patienten kommen nicht nur mit Zahnschmerzen, sondern auch mit Kopf-, Gesichts- oder Kieferschmerzen in unsere Praxis. Sehr häufig stellen wir dann nach eingehender Untersuchung und mittels Funktionsanalyse fest, dass der Biss nicht stimmt: Die Zähne von Ober- und Unterkiefer greifen nicht harmonisch ineinander, sie passen nicht zusammen. Oft erscheinen vor allem die Frontzähne wie abgenutzt, abgeschliffen und zu kurz. Zusätzlich ist häufig die Kaumuskulatur einseitig verspannt und druckschmerzempfindlich, die Kiefergelenke knacken oder der Mund kann nicht mehr vollständig geöffnet werden.
Man spricht bei diesen Funktionsstörungen von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenken vom Symptomenkomplex CMD = CranioMandibuläre Dysfunktionen, welche Auswirkungen auf die Gesundheit des ganzen Körpers haben können.
Voraussetzung für eine ungestörte Kaufunktion beim Beißen, Kauen und Schlucken sind harmonische Abläufe zwischen den biomechanischen und den neuromuskulären Funktionen der Zähne und Kiefergelenke. Die Bewegungen von Zähnen und Kiefergelenken laufen synchron, wobei die beweglichen Unterkieferäste beidseits zentrisch in der Gelenkgrube am Oberkiefer liegen und die Kaumuskulatur entspannt ist.
Störkontakte der Zähne und Stress
Stimmt die Biomechanik jedoch nicht und werden die synchronen Abläufe im Kausystem gestört, kann es zu unterschiedlichen Beschwerden und Schmerzen kommen. Die Ursache dafür sind Störkontakte der Zähne und Stress. Denn beide Faktoren lösen massive Verspannungen der Kau-, Kopf- und Gesichtsmuskeln aus. In 10% der Fälle liegen beide Faktoren vor bzw. plötzlich auftretende Stressphasen aktivieren bisher unproblematische Störkontakte.
Denn viele Menschen verarbeiten Stress und seelische Belastungen über die Zähne. Beim Pressen und Knirschen der Zähne, vor allem nachts, entwickeln sich gewaltige Kaukräfte, die die Zahnsubstanz schädigen und zur Zahnabrasion führen können.
Neuromuskuläre Mechanismen sind dann verantwortlich für die Weiterleitung der Verspannungen in andere Körperregionen, so dass Betroffene oft auch unter Verspannungen und Schmerzen der Nacken-, Schulter- oder Rückenmuskulatur leiden.
Auch einseitige Kopfschmerzen, Trigeminus-Neuralgien, Migräne und Tinnitus zählen zu häufig auftretenden CMD-Symptomen.
Störkontakte treten z.B. bei Zahnlücken auf, wenn Zähne in diese kippen oder wenn Füllungen oder Kronen zu hoch gefertigt werden und dadurch Vorkontakte beim Zubeißen auslösen. Aber auch der Abbau von Zahnsubstanz durch Knirschen und Pressen oder eine Veränderung der Zahnstellung durch kieferorthopädischen Behandlungen können zu einem falschen Biss führen.
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Phase 1 mit der DROS® I – Schiene: Diagnose der Störkontakte und Entspannung der Muskulatur (Diagnostik und Relaxierung)
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Phase 2 mit der DROS® II – Schiene: Orientierung des Unterkiefers und Stabilisierung der Unterkieferposition (Orientierung und Stabilisierung)
Soforthilfe bei CMD-Beschwerden und Kiefergelenkproblemen
Großen Erfolg bei Diagnose und Therapie von CMD bietet die DROS®-Schienentherapie, die wir in unserer Praxis erfolgreich einsetzen. Sie ist das erste diagnostisch-ursächliche Konzept in der Zahnheilkunde mit standardisierten Arbeitsschritten.
Das standardisierte Verfahren gibt uns Zahnärzten der MunichDent sowie unseren Patienten eine gute Orientierung während des Therapieverlaufs und begrenzt die Behandlungsdauer auf meist sieben Wochen.
Die DROS®-Therapie leiten wir ein, wenn sich aus der klinischen, manuellen und instrumentellen Funktionsanalyse in unserer Praxis die Notwendigkeit für den Einsatz ergibt.
Definition und Wirkungsweise der DROS®-Schiene
Im Mittelpunkt der Behandlung steht die adjustierte DROS® - Aufbissschiene für den Oberkiefer.
DROS steht für Diagnose – Relaxierung – Orientierung – Stabilisierung.
Die Therapie erfolgt in 2 Phasen:
- Relaxierungsphase (DROS® I –Schiene)
- Orientierungs- und Stabilisierungsphase (DROS® II –Schiene)
Behandlungsziel
In der ersten Phase analysiert die DROS®-Schiene (DROS I) die problematischen Fehlkontakte der Zähne in Ober- und Unterkiefer und entspannt die Kaumuskulatur.
In der zweiten Phase bewirkt die Schiene (DROS II) eine Orientierung des Unterkiefers in seine physiologische zentrische Position mit anschließender Stabilisierung dieser Position.
Die DROS®-Schiene wirkt demnach diagnostisch und therapeutisch mit dem Ziel, die Biomechanik der Zähne und Kiefergelenke mit dem neuromuskulären System zu harmonisieren und zu synchronisieren.
Dies gelingt durch die standardisierte Vorgehensweise in 7 Arbeitsschritten innerhalb von 7 Wochen
ABLAUF DER DROS®-THERAPIE
7 Arbeitsschritte zur stabilen, physiologischen Unterkieferposition in 7 Wochen
- Diagnostik | Biss-Registrierung, Auswertung, Funktionsanalyse
- Eingliederung DROS® I - Schiene | Relaxierung der Muskulatur
- Eingliederung DROS® II - Schiene | Orientierung und Stabilisierung des Unterkiefers
- Erster Kontrolltermin | Zinnfolienkontrolle und Feinjustierung auf der Schiene
- Zweiter Kontrolltermin | Feinjustierung
- Dritter Kontrolltermin | Feinjustierung
- Abschlussregistrat | stabile zentrische Unterkieferposition
Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, kann entschieden werden, auf welche Weise und in welchem Ausmaß die Störkontakte korrigiert können. In vielen Fällen reicht es aus, schlecht gemachten Zahnersatz auszutauschen oder eine zu hohe Füllung einzuschleifen.
Minimalinvasive Rekonstruktionen erfolgen hier vorwiegend durch metallfreien Zahnersatz, wie Veneers, Keramik-Inlays oder Keramik-Teilkronen. In einigen Fällen sind kieferorthopädische Versorgungen angezeigt. Bei fortgeschrittenem Zahnsubstanzverlust von mehreren Millimetern können auch umfangreichere rekonstruktive zahnmedizinische Maßnahmen notwendig werden, vor allem wenn Betroffene unter CMD-Symptomen leiden.
Herstellung der DROS®-Schiene
Die Herstellung der DROS®-Schiene erfolgt durch das spezialisierte Meisterlabor König & Weiß Dentaltechnik in München. Die fachliche Kompetenz und Erfahrung sowie die standardisierte Vorgehensweise gewährleisten eine gleichbleibend hohe Qualität dieses nachhaltigen Behandlungskonzepts. Über ein funktionelles Wax-up, mit dessen Hilfe die Aufbaumaßnahmen präzise geplant werden können, gelingt die Wiederherstellung der Kaufunktion.
Die durchsichtige, leichte und individuell gefertigte Kunststoffschiene für den Oberkiefer trägt der Patient überwiegend nachts, wenn er keine bewusste Kontrolle über seine Kaumuskelaktivität hat.
Interdisziplinäre Behandlung
Die Ursachen akuter oder chronischer Schmerzen und Beschwerden sind vielfältig und oft zunächst nicht eindeutig zu diagnostizieren. Daher arbeiten wir Zahnärzte bei MunichDent bei Diagnose und Therapie auch interdisziplinär mit anderen Fachärzten und Therapeuten zusammen, wie HNO-Ärzten, Orthopäden, Kieferorthopäden, Radiologen sowie Heilpraktikern, Osteopathen und Physiotherapeuten.
Ihr ZahnärzteTeam der MunichDent